Der Verlag
Der Allee Verlag steht für die Idee eines vielfältigen Europa – nicht als politisches Schlagwort, sondern als gelebte kulturelle Praxis. Als Literaturübersetzerin erlebte Veronika Siska, dass es in vielen europäischen Sprachen beeindruckende Werke gibt, die im deutschsprachigen Raum noch darauf warten, von einem breiteren Publikum entdeckt zu werden. Aus diesem Bewusstsein heraus gründete sie den Allee Verlag, um diesen Stimmen eine Plattform zu geben.
Mit dieser Ausrichtung möchte der Verlag literarische Stimmen aus ganz Europa sichtbar machen, deren Sprachen und Perspektiven im deutschsprachigen Raum unterrepräsentiert sind. Übersetzungen stehen im Mittelpunkt, um die Vielfalt Europas in ihren historischen und kulturellen Ausprägungen erfahrbar zu machen. Europa ist kein homogenes Projekt, und doch haben sich im Inneren Themen entwickelt, die seine Länder auf je ganz eigene Art beschäftigen. Der Allee Verlag möchte zeigen, wie viel wir teilen – in der Erfahrung, im Erzählen, im Zweifeln – jenseits wohlfeiler Floskeln und trotz großer Unterschiede. Dabei gilt das Interesse gleichermaßen der expressiven Kraft herausragender Autorinnen und Autoren wie jenen gesellschaftlichen Spuren, die Literatur lesbar macht – leise oder laut, poetisch oder politisch.
Der Verlag steht für eine Literatur, die nicht ausgrenzt, sondern einschließt. Für Stimmen, die neue Realitäten zu denken und fühlen geben, vermeintliche Ränder ins Zentrum rücken und Komplexität nicht scheuen. Viele der veröffentlichten Werke wurden national wie international ausgezeichnet, manche fordern sprachlich oder formal heraus. Unter der Leitung von Veronika Siska verbindet der Verlag die Präzision und Sensibilität der Übersetzung mit der Leidenschaft, neue literarische Perspektiven zu entdecken und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Literatur ist für den Allee Verlag kein gefälliger Hintergrundakkord, sondern ein Mittel, die Welt zu erkennen, zu hinterfragen und zu verändern.
Die Verlegerin

Veronika Siska wurde 1976 in Prag geboren und kam als Kind mit ihren Eltern nach München, wo sie zweisprachig aufwuchs. Nach ihrem Studium der französischen Sprache und Kultur an der Sorbonne sowie der Germanistik und Slawistik in München und Prag arbeitete sie viele Jahre als Lexikonredakteurin. Seit 2000 lektoriert und übersetzt sie, ins Deutsche übertrug sie u. a. Werke von Michal Ajvaz, Bianca Bellová und Iva Pekárková.
Seit 2020 ist sie zudem als Kulturvermittlerin aktiv. Bereits 2019 verantwortete sie gemeinsam mit Julia Miesenböck den Tschechien-Schwerpunkt der Zeitschrift LICHTUNGEN (H. 157). Zusammen mit Michael Stavarič gestaltet sie seit 2020 die Reihe „Tschechien zu Gast“ im Rahmen des Hausacher LeseLenzes. In München entwickelte sie außerdem 2022 (zus. mit Hana Hadas) die Lesereihe „Junge weibliche Stimmen aus Tschechien“ sowie 2023 die Lesereihe „Sense of Place. Besondere Texte an besonderen Orten“.